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Schädliche Stoffe in deiner Kosmetik erkennen und vermeiden

Warum wir sehr wählerisch sein sollten, wenn es um unsere Haut geht.

Wir kennen sie alle - die Versprechen vieler Kosmetikhersteller klingen nahezu zu gut, um wahr zu sein. Ob sie es am Ende sind oder nicht, bleibt letztlich oft eine Frage der individuellen Empfindung und Erfahrung. Allerdings gibt es einige gewichtige Gründe, v.a. bei konventioneller Kosmetik, überaus wählerisch zu sein und nicht alles, was hervorragend und vielversprechend klingt und dazu vielleicht auch noch hochpreisig ist, an unsere Haut zu lassen. 

Unser größtes Organ – unsere Haut

Immer mehr Menschen sind mittlerweile sehr wählerisch bei den Dingen, die sie durch ihre Ernährung in ihren Körper lassen. Viele sind sich jedoch nicht bewusst, dass unsere Haut unser größtes Organ ist und wir auch darüber zahlreiche Schadstoffe aufnehmen, v.a. durch die Kosmetikprodukte, die wir nur allzu oft unhinterfragt verwenden. Während die Schadstoffe, die über die Nahrung in unseren Körper gelangen, durch den Verdauungsvorgang gefiltert werden, gelangen die über die Haut aufgenommenen Schadstoffe auf direktem Wege in unseren Blutkreislauf.

Eine Auseinandersetzung mit den Inhaltsstoffen der Produkte, die wir täglich verwenden, ist daher nicht nur ratsam, sondern mittlerweile auch unbedingt notwendig. Denn besonders in Produkten, die keine zertifizierte Naturkosmetik sind, stecken viele Inhaltsstoffe, die niemand gerne auf (und auch in) seinem Körper wiederfinden möchte. Die Palette an schädlichen Inhaltsstoffen reicht dabei von Silikonen, über synthetische Duftstoffe, bis hin zu hormonell wirksamen Stoffen zur Konservierung.

Falls auch du mit den zahlreichen Nummern und unaussprechlichen Bezeichnungen auf deinen Kosmetikverpackungen nicht viel anzufangen weißt, dann bist du wenigstens in professioneller Gesellschaft. Sogar kosmetisches Fachpersonal weiß oft nicht, was genau hinter den verwendeten Inhaltsstoffen steckt und warum diese unserer Gesundheit auf lange Sicht enormen Schaden zufügen können.

Wir haben euch die gängigsten Inhaltstoffe konventioneller Kosmetik, die ihr besser meiden solltet, einmal in aller Kürze zusammengestellt:

 

 

 

Inhaltsstoffe, die krank machen können

Benzophenone

INCI Bezeichnung: Butyl Methoxydibenzoylmethane Oxybenzone, 4-Methylbenzylidene Camphor, Benzophenone-1 bis -4

Einsatz und mögliche Probleme: Sie kommen z.B. als chemische UV-Filter in Sonnencremes zum Einsatz. Auch in vielen anderen Pflegeprodukten werden sie verwendet, um Duftstoffe und Farben vor der Zerstörung durch UV-Strahlung zu schützen. Benzophenone und ihre Verbindungen wirken irritierend auf der Haut und in den Augen und sind allergieauslösend, weshalb sie besonders für Menschen mit empfindlicher Haut nicht geeignet sind. Sie stehen darüber hinaus im Verdacht, hormonell wirksam zu sein und die Krebsentstehung zu begünstigen.

 

Mineralöle, Paraffine und synthetisches Glycerin

INCI Bezeichnung: Mineral Oil, Petrolatum, Paraffinum Liquidum, Paraffinum Subliquidum, Cera Microcristallina, Microcrystalline Wax, Ozokerit, Ceresin, Vaseline

Einsatz und mögliche Probleme: Inhaltsstoffe auf Mineralölbasis, wie z.B. Paraffine und synthetisches Glycerin, werden in herkömmlicher Kosmetik oft als Basis für Cremes, Lotions, Öle oder Haarpflegeprodukte verwendet. Auch wegen ihrer filmbildenden und wasserabweisenden Eigenschaften werden sie genutzt. Die Herstellung ist günstig und diese synthetischen Stoffe haben nur ein geringes allergenes Potential. In der Naturkosmetik sind keinerlei Inhaltsstoffe auf Mineralölbasis zugelassen, da sie sich auf die Haut legen, die Poren verstopfen und zu (un)guter Letzt auch keine pflegenden Eigenschaften besitzen. Die Haut kann darunter nicht mehr mit Nährstoffen versorgt werden. Neben den schlechten Auswirkungen auf die Haut, leidet auch die Umwelt unter diesen Inhaltsstoffen. Denn sie können nicht abgebaut werden, lagern sich ab und schädigen z.B. Gewässer nachhaltig.

 

Parabene

INCI Bezeichnung: Probylparaben, Butylparaben, Methylparaben, Ethylparaben, Pentylparaben, Benzylparaben, Phenylparaben, Isobutylparaben, Isopropylparaben

Einsatz und mögliche Probleme: Parabene werden auf Grund ihrer antimikrobiellen und fungiziden Wirkung als Konservierungsstoffe verwendet. In Naturkosmetik sind Parabene ebenfalls nicht zugelassen, da sie sich im Körper anreichern können, im Verdacht stehen, hormonell wirksam zu sein und Krebs zu begünstigen.

 

Weichmacher (insbesondere Phthalate)

INCI Bezeichnung: Diethyl Phthalate, Diethylhexyl Phthalate, Di-n-Butylphthalate (DBP)

Einsatz und mögliche Probleme: Sie werden in der konventionellen Kosmetik verwendet, um eine cremige Textur zu erhalten. Außerdem werden sie als Vergällungsmittel für Alkohol verwendet. Sobald die Bezeichnung „Alkohol denat.“ in der Liste der Inhaltsstoffe aufgelistet ist, kann es sein, dass hierfür Phthalate verwendet wurden. Da sie fett- und wasserlöslich sind, können sie von der Haut aufgenommen werden und sich im Körper anreichern. Sie können zum Beispiel die Funktion der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigen sowie Fettleibigkeit und Diabetes begünstigen. Besonders bei Männern kann die starke hormonelle Wirkung Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben.

Weitere Weichmacher

INCI Bezeichnung: Propylene Glycol, 1,2-Propanediol, 1,2-Dihydroxypropane, Methyl Ethyl Glycol (MEG), Methylethylene Glycol

Einsatz und mögliche Probleme:  Diese Weichmacher dienen in konventioneller Kosmetik und auch in medizinischen Salben als Feuchthaltemittel, durch welches das Produkt geschmeidig und zeitgleich konserviert wird. Weichmacher können allergische Reaktionen hervorrufen und zu Schäden an Nieren und Leber führen, weil sie sich im Körper anreichern.

 

Emulgatoren

INCI Bezeichnung: PEG, PPG, Ceteareth-8, Polyethylenglykol

Einsatz und mögliche Probleme: Jedes Produkt, das aus Wasser und Öl besteht, benötigt einen Emulgator, damit sich die beiden Bestandteile vermischen.  In der konventionellen Kosmetik kommen meist PEGs zum Einsatz. Sie reagieren aber nicht nur mit Fett und Feuchtigkeit, sondern auch mit der Haut, wodurch die Barrierefunktion gestört wird und Schadstoffe leichter aufgenommen werden können. Bei häufiger Anwendung trocknet die Haut zunehmend aus.

 

 

Chemische Tenside

INCI Bezeichnung: Sodium-Lauryl-Sulfat, Sodium-Laureth-Sulfat, Ammonium-Lauryl-Sulfat, Sodium-Myreth-Sulfat

Einsatz und mögliche Probleme: Von Badezusätzen über Haarfestiger und Shampoos bis hin zu Zahnpasta und Mundsprays - soll ein Produkt schäumen und reinigen, braucht man Tenside. In konventioneller Kosmetik handelt es sich dabei häufig um aggressive waschaktive Substanzen und Schaumbildner, die Haut und Schleimhäute reizen und austrocknen können, da durch die hohe Waschkraft mehr Talg von der Haut entfernt wird als nötig. Menschen mit empfindlicher Haut (oder z.B. juckender Kopfhaut und Schleimhäute) sollten auf chemische Tenside verzichten.

 

Silikone

INCI Bezeichnung: Dimethicone, Trimethicone, Methicone, Amodimethicone, Polysiloxane, uvm. Um Silikone zu erkennen, auf Endungen „-methicone“ und „-siloxane“ achten.

Einsatz und mögliche Probleme: Silikone werden v.a. dafür verwendet, um Produkte leichter auftrag- und verteilbar zu machen. Sie sorgen zudem für ein weiches Gefühl auf Haut und Haaren und täuschen einen Pflegeeffekt vor. Tatsächlich aber legen sich Silikone, bei denen es sich um chemisch hergestellte flüssige Kunststoffe handelt, wie eine luftdichte Schicht über Haut und Haare. Nährstoffe können von ihnen durch regelmäßige Verwendung silikonhaltiger Produkte immer weniger gut aufgenommen werden und sie trocknen darunter aus.

 

Duftstoffe

INCI Bezeichnung: z.B. Eugenol, Cinnamal, Citral, Limonene, Coumarin, Citronellol, Farnesol, Linalool

Einsatz und mögliche Probleme: Duftstoffe sind einer der häufigsten Inhaltsstoffe in kosmetischen Produkten ohne echte Wirkung. Weil die meisten Menschen „gut“ riechen und ihren eigenen Körpergeruch überdecken möchten, enthalten nahezu alle Bodylotions, Shampoos, Duschgels und Deodorants Duftstoffe. Meist werden diese sehr harmlos als „Parfum“ oder Englisch „Fragrance“ deklariert. Viele Duftstoffe gelten allerdings als gesundheitlich bedenklich, weil die allergenes Potential haben oder Allergien verstärken können.

Künstliche Moschus-Düfte können sich beispielsweise in unserem Körper sowie in der Umwelt anreichern und stehen im Verdacht, allergieauslösend, hormonell wirksam und sogar krebserregend zu sein.

Wer empfindliche Haut hat oder den Verdacht, empfindlich auf Duftstoffe zu reagieren, sollte grundsätzliche (auch bei Naturkosmetik, bei der ebenfalls natürliche Duftstoffe zum Einsatz kommen) auf duftstofffreie Produkte setzen. 

 

Alle Chemie schlecht?

Nicht alles, was in den Inhaltsstoffen konventioneller Kosmetik aufgeführt ist, ist schlecht, nur weil es einen chemischen Namen trägt. Bei vielen Inhaltsstoffen ist ein genauerer Blick aber unbedingt notwendig. Natürlich sollte sich jeder ganz grundsätzlich fragen, wie viel ihm seine Schönheit wirklich wert ist und wie viele Gefahren für unsere Gesundheit wir für ein makelloses Äußeres bereit sind einzugehen. Oftmals halten Produkte mit bedenklichen oder gar gefährlichen Inhaltsstoffen gar nicht, oder zumindest nicht nachhaltig, was sie versprechen.

Unser Fazit lautet ganz klar: Let’s be picky! Denn die Kosmetikprodukte, die wir verwenden, gehen uns sprichwörtlich unter die Haut…

 

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